Brot


Brot ist eine Leidenschaft. Brot ist unsere Leidenschaft. 

So treffend hat es Björn Springorum in der Stuttgarter Zeitung formuliert, dass uns nichts anderes übrig blieb, als es zu zitieren:

"Brot. Man denkt eigentlich viel zu selten über Brot nach. Man kennt es, man kauft es, man isst es, aber man denkt nicht darüber nach. Das sollte man aber. Wer das tut, kommt schnell zu der Erkenntnis, dass es die Krone der kulinarischen Schöpfung ist, vollkommen in seiner Einfachheit. Ein Produkt so bodenständig wie vollkommen, entstanden aus denselben Grundprodukten wie Bier und über Jahrtausende zur Perfektion gebracht. Behaltet eure Pizza, schmiert euch eure Burger in die Haare, lasst mich bloß in Ruhe mit irgendwelchen Bowls. Gebt mir ein gutes frisches Brot und etwas Butter. (...)

Brot ist unprätentiös und in seiner Zusammensetzung recht simpel. Doch jeder, der schon mal versucht hat, selbst Brot zu backen, wird rasch feststellen, dass es da sehr schnell mit der Einfachheit der Dinge aufhört. Ein gutes Brot ist ein Meisterstück. Und vollkommen zurecht als nationales Kulturgut anerkannt. (...)

Wir sollten feiern, zu welcher Meisterschaft unsere Bäcker:innen dieses Lebensmittel gebracht haben. Wir sollten sie hochleben lassen, diese guten Seelen der Nacht, die sich aus den Federn mühen, wenn wir noch schlafen, um uns knusprig frische Brötchen und warmes Brot zum Frühstück anzubieten. (...)"

Dennoch zeigt ein Blick insbesondere in die Innenstadt: Es ist gar nicht mal so leicht, eine gute, handwerklich arbeitende Bäckerei mit eigener Backstube zu finden. Discount-Bäckereien und große Ketten bestimmen das Bild, laut einer Studie ist die Fastfood-Kette Subway unter den Top 3 der größten Bäckereien Deutschlands. (...) Jede:r kann/soll/darf essen, was er/sie will. Wir sollten uns aber fragen, ob wir bei einem Konsum von über 50 Kilogramm Backwaren pro Haushalt nicht vielleicht die lokalen, handwerklich arbeitenden Betriebe unterstützen wollen. Die liegen vielleicht nicht immer bequem auf dem Weg. Aber dann spaziert man eben einen Umweg. Es lohnt sich. Allein wegen des Geräusches einer guten Brotkruste."